Sarkoidose, die häufigste Autoimmunerkrankung der Lunge

Sarkoidose stellt die häufigste Autoimmunerkrankung der Lunge dar und gehört zu den sogenannten „Granulomatöse Erkrankungen“.

Sarkoidose befällt nicht nur Lunge und die Lymphknoten an sondern weitere Organe wie Leber, Haut, Augen, Herz und zentrales Nervensystem!

Sie verläuft oft völlig asymptomatisch (ohne jegliche Beschwerden) bzw. mit minimalen Beschwerden. Das häufigste Symptom ist trockener Reizhusten, der über Monate andauern könnte (chronische Bronchitis); seltener klagen die Betroffene über anderweitig nicht erklärbare, zunehmende Atemnot/ Dyspnoe unter Belastung. Aus diesem Grund wird Sarkoidose oft zufällig, z.B. im Rahmen der Untersuchungen vor einer geplanten Operation oder im Rahmen der Gesunden-Untersuchung, diagnostiziert.

Wenn aufgrund der radiologischen Bildgebung (Computertomographie der Lunge plus des Bauches) Verdacht auf Sarkoidose geäußert werden sollte, muss eine Biopsie (Gewebeentnahme) zwecks der histologischen Abklärung erfolgen. Damit sollten andere ähnlich aussehende Erkrankungen insbesondere Lymphom (Lymphdrüsenkrebs), Tuberkulose oder andere bösartige Erkrankungen, ausgeschlossen werden!

Jede Verdacht auf Lungensarkoidose muss HISTOLOGISCH verifiziert / abgeklärt werden!

Die Stadien-Einteilung erfolgt aufgrund des Befall-Musters in der Computertomografie und korreliert nicht unbedingt mit der Symptomatik und sagt auch nicht viel über den eventuellen Verlauf der Sarkoidose. Zusammenfassend, wie gehe ich bei Verdacht auf Sarkoidose vor:

  • Verdacht auf Sarkoidose wird geäußert (zufällig oder zur Abklärung von Husten/ Bronchitis)
  • Computertomografie der Lunge und der Lymphknoten (plus eventuell des Bauches)

  • Gewebeentnahme/ Biopsie (Bronchoskopie? Computertomografie-gezielt? Operativ?)
  • Histologische Verifizierung
  • Ad Lungenfacharzt/ Pulmologe ⇨ Lungenfunktion
  • Ad Augenarzt und Neurologe!

Da die Sarkoidose meistens asymptomatisch verläuft und bis zu 70% der Fälle nach einigen Jahren ohne jede Intervention sich selbst zurückbildet und weil die Therapie (über mehrere Wochen/ Monate andauernde Immunsuppression mittels Kortison) doch mit einigen Nebenwirkungen assoziiert sein könnte, sollte die Entscheidung einer Therapie-Einleitung sorgfältig und individuell durch den Spezialisten getroffen werden. Erst durch eine genaue Analyse sollte herausgefunden werden, welche/r Patient/in von einer Therapie profitieren würde.